Werdende Mütter müssen besonders auf die Versorgung mit Vitalstoffen für die Gesundheit des Kindes und ihre eigene achten. Die meisten Schwangeren wissen etwa, dass Folsäure für die Entwicklung des Kindes besonders wichtig ist.
Weniger bekannt ist, dass Magnesium für Schwangere ein Thema ist. In diesem Beitrag haben wir dir die wichtigsten Informationen aufbereitet.
Das Mineral nimmt an einer Vielzahl von Funktionen im menschlichen Körper teil. Der Mineralstoff ist für den Menschen essenziell. Wir nehmen ihn über die Nahrung auf, weil ihn der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann.
In der Geburtshilfe kommt Magnesium (kurz: Mg) zum Beispiel bei schweren Geburtskomplikationen wie Eklampsie als Infusion zum Einsatz.
Experten waren sich allerdings längere Zeit nicht darüber einig, ob Frauen zusätzliches Mg in der Frühschwangerschaft und im gesamten Schwangerschaftszeitraum über ein Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen sollten.
Auch heute noch sehen manche spezialisierte Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE während Schwangerschaften keinen Mehrbedarf an Magnesium. Die Empfehlungen für schwangere und nicht-schwangere Frauen entsprechen sich hier.
Wie ist die Studienlage zu dieser Frage und wie viel Magnesium in der Schwangerschaft ist empfehlenswert?
Magnesium und seine Bedeutung für unsere Gesundheit
Nicht wenige Experten bezeichnen Magnesium als den "für uns wichtigsten Mineralstoff".
Diese Substanz ist an unzähligen Prozessen und Funktionen im Organismus beteiligt.
Einige haben wir hier zusammengefasst:
- Unterstützung von über 500 Enzymen bei ihren Aktivitäten.
- Bereitstellung von Energie als Energieträger in den Zellen
- Funktion bei der Entspannung der Muskulatur
- Weitstellung der Gefäße
- Beteiligungen am Immunsystem
- Funktion bei der Bekämpfung von Entzündungen
- Einwirkung auf Blutdruck und Blutzucker
Die Liste kann fortgesetzt werden, je weiter wir ins Detail gehen. Es bestehen unter anderem auch nachgewiesene Zusammenhänge zwischen Magnesium und Stress, Magnesium und Schlaf sowie der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.
Ohne Zweifel ist der Mineralstoff lebensnotwendig. Immer wieder werden neue Studien und Fachartikel veröffentlicht, die die wichtige Rolle des Minerals für unsere Gesundheit betonen. Aktuell wird etwa eine Beteiligung des Magnesiums in der Krebsabwehr diskutiert.
Viele Experten sehen dabei ein verstärktes Risiko für einen häufig verdeckten Magnesiummangel.
So kam etwa eine nationale Verzehrstudie des Bundesforschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel gerade bei jungen Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren zum Ergebnis, dass diese mit dem Mineralstoff unterversorgt sind.
Denken wir hier etwas weiter und erwarten, dass diese jungen Frauen in ihren frühen Zwanzigerjahren oder später schwanger werden, tragen sie möglicherweise einen verdeckten Magnesiummangel mit in diese Phase hinein.
Das Mineral kann darüber hinaus in bestimmten Lebenssituationen in größerer Menge gefordert sein als normalerweise.
Obwohl Experten und Wissenschaftler hier noch nicht alle Fragen klären konnten, mehren sich die Hinweise darauf, dass bestimmte Faktoren wie Stress, Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck den Bedarf an dem Mineralstoff erhöhen könnten.
Schon 2001 kamen Experten in einer Studie zu dem Ergebnis, dass rund 34 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland zu niedrige Magnesiumspiegel aufweisen.
Magnesium für Schwangere: Welche Lebensmittel sind reich an dem Mineral?
Hier mag auch eine Rolle spielen, dass typische verarbeitete Lebensmittel und die von vielen Menschen bevorzugte Nahrung wie Fleisch, Weißmehl oder zuckerhaltige Getränke arm an Mg sind.
Es sind hier:
- Hülsenfrüchte,
- Haferflocken,
- Sesam,
- Kürbiskerne,
- Amarant,
- Kakao,
- Bananen,
- Brennnesseln,
die hohe Magnesiumwerte aufweisen.
Zwar achten die meisten werdenden Mütter besonders auf ihre Ernährung. Nicht immer liegt aber dabei das Augenmerk auf der Magnesiumversorgung.
Häufig besteht hier ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Folsäure, Eisen und weiteren Vitalstoffen. Auch die Bedeutung von Omega 3 der Schwangerschaft scheint inzwischen weithin bekannt.
Magnesiumverbindungen stehen bei den werdenden Müttern häufig nicht ganz oben auf der Agenda. Es ist auch fraglich, ob viele von ihnen plötzlich eine Vorliebe für Hülsenfrüchte, Kürbiskerne oder Brennnesseln entwickeln.
Aktuelle Studien zeigen deutlich, dass Magnesium sich positiv auf den Verlauf von Schwangerschaften auswirkt. Schwangerschaftskomplikationen treten mit ausreichenden Magnesiumspiegeln deutlich seltener auf.
Ebenso steigert sich das Geburtsgewicht, wenn die Magnesiumversorgung mit einem zusätzlichen Supplement sichergestellt wird.
Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium für Schwangere?
Noch immer sind einige Experten der Meinung, Magnesiumtabletten in der Schwangerschaft seien nicht grundsätzlich notwendig. Sie sehen hier keinen gesteigerten Bedarf.
Andere Fachgesellschaften und Experten empfehlen Magnesiumtabletten für werdende Mütter. Sie betonen dabei vor allem, dass sich bestimmte Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen durch den Mineralstoff relativ sicher vermeiden lassen.
Mit Magnesium lasse sich primär die sehr gefährliche Präeklampsie, eine mit Bluthochdruck verbundene Krampferscheinung bei schwangeren Frauen weitestgehend verhindern.
Vor allem weisen diese Experten darauf hin, dass nicht vorhersehbar sei, wie sich der Magnesiumspiegel bei der werdenden Mutter entwickele. Ihrer Meinung nach leiden die meisten werdenden Mütter unter einem Magnesiummangel.
Experten, die anderes behaupten würden, hätten die maßgeblichen analytischen Werte nicht korrekt bestimmt und bewertet.
Da außerdem wissenschaftliche Studien keine Nebenwirkungen durch Mg-Tabletten in der Schwangerschaft zeigten, seien Supplemente mit dem Mineralstoff für Mutter und Kind sicher.
Schwanger und Magnesium als Supplement? Vieles spricht dafür.
Den Mineralstoff als werdende Mutter richtig dosieren
Wir gehen mit vielen anerkannten Experten, wie der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e.V. davon aus, dass in der Schwangerschaft Magnesium besonders wichtig ist. Hier stellt sich jetzt die Frage nach der Dosierung.
Bei der Gesellschaft für Magnesium-Forschung haben die beteiligten Ärzte und Wissenschaftler eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zum Thema Dosis analysiert. Sie empfehlen für werdende Mütter zwischen 240 mg und 480 mg des Mineralstoffs pro Tag zusätzlich über ein Nahrungsergänzungsmittel.
Die Magnesiumexperten betonen dabei auch die Bedeutung des Minerals in den frühen Phasen von Schwangerschaften.
Für welchen Zeitraum ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?
Nicht nur die Dosierung ist bei dem Mineralstoff für werdende Mütter wichtig. Es ist auch wichtig zu wissen, wie lange du den Mineralstoff zusätzlich aufnehmen solltest.
Die Magnesiumexperten sind überzeugt, dass die zusätzliche Aufnahme des Magnesiums über die Geburt hinausgehen sollte. Nicht nur wer schwanger sei, habe einen erhöhten Bedarf, sondern auch wer stillt.
Die Dosierung ist individuell
Die Experten in der Magnesium-Forschung haben Richtwerte für die Supplementierung mit dem Mineralstoff aufgestellt.
Magnesium in der Schwangerschaft
Wie viel ist im individuellen Fall angemessen? Es könnte sich lohnen, zu Beginn von Schwangerschaften den Magnesiumspiegel bestimmen zu lassen. Vielleicht bist du hier eine werdende Mutter, die von Anfang an mit sehr niedrigen Werten in dieser besonderen Zeit startet.
Unter Umständen bringst du auch bestimmte Vorerkrankungen mit, die einen erhöhten Bedarf bedingen. Dann kannst du dich bei der Ergänzung deiner Ernährung mit dem Mineralstoff an den höheren empfohlenen Werten orientieren.
Manche werdenden Mütter wissen aus vorangegangenen Schwangerschaften, dass sie eventuell dazu neigen, Komplikationen zu entwickeln. Auch in diesen Fällen dürften die höheren Bedarfswerte richtig für dich sein. Im Zweifelsfall sprichst du dich mit dem Arzt deines Vertrauens ab.
Gibt es Aspekte, die gegen zusätzliches Magnesium für Schwangere sprechen?
Schwere Erkrankungen der Nieren oder anderer lebenswichtigen Organe sprechen gegen Magnesiumtabletten in der Schwangerschaft. Deshalb sollten werdende Mütter mit schweren Vorerkrankungen grundsätzlich vor der Einnahme eines zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittels den Arzt fragen.
Hat der Mineralstoff noch zusätzliche positive Effekte?
Wir haben dir bereits einige weitere Einflussbereiche des Magnesiums im menschlichen Körper vorgestellt. Als werdende Mutter könnte es auch interessant für dich sein, dass Magnesium gegen Müdigkeit wirkt. Ebenso kann sich ein leicht abführender Effekt einstellen.
Da manche Schwangerschaften mit Verstopfung einhergehen, begrüßen viele Frauen diese zusätzliche Wirkung. Insgesamt unterstützt du mit zusätzlichem Magnesium auch dein Herz.
Möglicherweise wirkt der Mineralstoff auch nach der Geburt depressiven Verstimmungen entgegen. Dieser Aspekt wurde noch nicht wissenschaftlich erforscht.
Es gibt aber Studien, die allgemein positive Wirkungen von Magnesium bei Depressionen belegen. Studien beschreiben einen positiven Einfluss auf den Blutzucker und damit Effekte bei Diabetes.
Manche werdenden Mütter neigen zu Schwangerschaftsdiabetes. Auch hier ist weitere wissenschaftliche Forschung notwendig, um die genauen Zusammenhänge nachzuweisen.
Es kann sein, dass Magnesium auch hier vorbeugend wirkt. Darüber hinaus sind die entzündungshemmenden Einflüsse des Mineralstoffs interessant.
Als werdende Mutter könntest du also von positiven Effekten auf Gelenke profitieren. Allgemein ist der antientzündliche Einfluss des Magnesiums schon relativ gründlich erforscht.
Verschiedene Magnesiumverbindungen
Magnesiumprodukte gibt es in sehr unterschiedlichen Formen. Dabei geht es nicht nur um die Darreichungsform als Pulver, Tablette oder Sprudeltablette. Vielmehr wird Magnesium an andere Substanzen vom Körper aufgenommen und verbunden.
Die jeweiligen Produkte unterscheiden sich dabei in der Bioverfügbarkeit und Verwertung des enthaltenen Magnesiums. Bioverfügbarkeit steht für das Maß der Aufnahme einer Substanz in den menschlichen Körper.
Nicht alle Magnesiumverbindungen werden besonders leicht von unserem Organismus aufgenommen. Besonders gut aufgenommen werden Verbindungen wie Magnesiumcitrat und Magnesiumchelate. Bei Chelaten ist das Magnesium an Aminosäuren gebunden.
Wichtig ist es auch, nicht zu viel Magnesium auf einmal einzunehmen. Ideal wäre die Verteilung von geringen Mengen über den ganzen Tag. Eine hohe Magnesiummenge wird sonst vorzeitig vom Körper wieder ausgeschieden.
Die Verteilung der Tagesdosis lässt sich besonders gut mit einem Prüfer erreichen, dass über den Tag verteilt immer wieder in eine Flüssigkeit eingerührt wird.
Als werdende Mutter legte besonderen Wert auf reine Produkte ohne zusätzliche, möglicherweise schädliche Stoffe. Hier solltest du auch bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Mg darauf achten, dass keine weiteren Zusatzstoffe enthalten sind.
Fazit: Es spricht vieles für Magnesium Tabletten in der Schwangerschaft
Viele wissenschaftliche Studien belegen die positiven Effekte des Mineralstoffs für werdende Mütter und Kinder. Ein verdeckter Magnesiummangel ist bei den meisten werdenden Mütter nicht auszuschließen. Ebenso kann es vorkommen, dass Schwangerschaften einen Mehrbedarf an Magnesium begründen.
Mit einem Nahrungsergänzungsmittel in der passenden Dosierung versorgt du dich und das Kind mit dem wertvollen Mineralstoff. Hast du noch Zweifel, ist dein Arzt der beste Ansprechpartner.
Entscheide dich als werdende Mutter für besonders hochwertige und reine Nahrungsergänzungsmittel. Das gilt nicht nur für Produkte mit Magnesium. Manche Supplemente der enthaltenen Zusatzstoffe können dir oder deinem Kind schaden.
Premium-Produkte sind frei von diesen Zusatzstoffen.
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