Magnesium bei Rückenschmerzen

Magnesium bei Rückenschmerzen
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In einem Monitoring des Robert Koch-Institutes aus dem Jahr 2020 gaben über 60 % der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Schmerzen im Rückenbereich gehabt zu haben. Fast 16 % beschrieben sogar chronische Schmerzzustände besonders im unteren Rückenbereich.

Rücken- und Nackenschmerzen zählen zu den verbreitetsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Ein Zusammenhang mit Stress wird dabei schon lange diskutiert. 

Wie geht es deinem Rücken? Vielleicht hast du eigene und persönliche Erfahrungen mit einem schmerzenden Nacken oder Lendenbereich gemacht. Kann das lebenswichtige Mineral Magnesium eine Rolle bei der Vermeidung und Linderung von Rückenschmerzen spielen?

Zusammen mit Kalzium, Natrium, Kalium und einigen weiteren Mineralstoffen zählt diese mit Mg abgekürzte Substanz zu den essenziellen Mineralien im menschlichen Körper. Essenziell heißt, Menschen nehmen die Substanz mit der Nahrung auf und können sie nicht selbst im Körper herstellen.

Mg beeinflusst die unterschiedlichsten körperlichen Funktionen. Erfahre in diesem Beitrag mehr zu Rückenschmerz und zum Magnesiumspiegel. Wir haben dir die wichtigsten und aktuellsten Erkenntnisse zum Thema zusammengestellt.

Wo ist Magnesium im Körper aktiv?

Die vielen Einsatzbereiche dieses multipotenten Minerals sind noch nicht alle abschließend erforscht. Unter anderem ist es schätzungsweise bei 500-600 Enzymen ein entscheidender Cofaktor. Ohne Enzyme sind viele Reaktionen und Aktionen im menschlichen Organismus undenkbar.

Die wertvollen Substanzen wirken wie ein Katalysator. Dabei sind sie häufig bei ihrer eigenen Arbeit auf Co-Faktoren wie Proteine, Vitamine und auch Mineralstoffe angewiesen.

Die Bedeutung von Mg wird nochmals unterstrichen, wenn wir uns die Beteiligung des Minerals an der Energieproduktion in den Zellen anschauen. Der Mineralstoff ist neben ATP (Adenosintriphosphat) der entscheidende Energieträger im Inneren der Zellen. Beide Substanzen regulieren die energieliefernden Prozesse.

Ein Mangel an dem unverzichtbaren Mineralstoff kann deshalb schnell zu verstärkter Müdigkeit und Erschöpfung führen.

Zu den weiteren wichtigen Funktionsbereichen bei Mg zählen:

  • die Förderung des Muskelaufbaus
  • Impulse für die körpereigene Entgiftung
  • die Entspannung der Muskulatur
  • seine Mitwirkung bei der Bildung der Erbsubstanz
  • stabilisierende Effekte auf das Immunsystem.

Auch diese Aufzählung beschreibt nicht abschließend die Aufgaben des Mineralstoffs.

Wir möchten an dieser Stelle noch auf einen Effekt besonders hinweisen:

Das Mineral aktiviert Vitamin-D. Wenn du ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin-D Strich einnimmst, benötigst du auch ausreichende Werte des wertvollen Mineralstoffs.

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Das Mineral und unser Herz

Neben Kalium stabilisiert Magnesium das Herz, genauer die Herzzellen. Beide Mineralien sorgen dafür, dass elektrische Impulse problemlos von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden. Die Mineralstoffe müssen sich in einem bestimmten Gleichgewicht befinden, um die Herzfunktion optimal zu unterstützen.

 Magnesium ist für das Herz unverzichtbar.

Für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ist Mg auch deshalb so wichtig, weil ein Mangel zu Bluthochdruck sowie Fettstoffwechselstörungen führen kann. Eine Vielzahl von Studien belegt die blutdrucksenkende Wirkung des Minerals, wenn dieser erhöht ist. 

Die Schlafqualität und der Mineralstoff

Die Magnesiumspiegel im Blut beeinflussen unseren Schlaf. Unzureichende Magnesiumwerte können Schlafstörungen wie häufiges Aufwachen begünstigen. 

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Magnesium und Schlaf.

Stress und Depressionen

 Nicht nur auf unserem Schlaf können sich unzureichende Magnesiumwerte auswirken. Das Mineral ist am Gehirnstoffwechsel beteiligt. Wie wir uns fühlen, ist unter anderem von dem Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe im Gehirn abhängig.

Da der Mineralstoff hier ebenfalls aktiv ist, können niedrige Werte Stress begünstigen. Die Versorgung mit Magnesium und Stress haben miteinander zu tun.

Hier besteht auch ein sehr enger Zusammenhang zu depressiven Verstimmungen und zu Depressionen.

Niedrige Magnesiumspiegel können Depressionen fördern.

Besteht ein Zusammenhang mit Schmerzen?

Allgemein entstehen Schmerzzustände, wenn bestimmte Rezeptoren im menschlichen Körper aktiviert werden. Reize können etwa Temperaturveränderungen, mechanische oder chemische Formen haben. Die Nervenzellen leiten die Reizzustände an das Gehirn weiter.

Dort entsteht das, was wir als Schmerz wahrnehmen. Entzündliche Prozesse sind ebenfalls typische Auslöser für Schmerzen. Die Entzündung selbst ist nichts anderes als eine Reaktion auf einen Reiz. Sie kann schmerzhaft sein.

Der Magnesiumspiegel beeinflusst Schmerzen in verschiedenen Körperbereichen. Ärzte sehen hier insbesondere Zusammenhänge im neuromuskulären System. Dabei geht es um das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln.

Schmerzzustände in diesem Bereich sind anerkannte Symptome eines potenziellen Magnesiummangels. Das hat unter anderem die Gesellschaft für Magnesiumforschung e. V. in einem Positionspapier festgestellt. Gerade Nacken- und Rückenschmerzen werden dabei genannt.

Warum könnte besonders Rückenschmerz mit Magnesiumwerten verbunden sein?

Magnesium bei Rückenschmerzen

Magnesium bei Rückenschmerzen

Der Rücken ist teilweise die Schnittstelle zwischen Nervensystem und Muskeln. Das Rückenmark selbst ist ein Teil des zentralen Nervensystems. Es fungiert wie eine Schaltstelle zwischen den Nervenzellen der Muskeln und dem Gehirn.

In der Mitte der Wirbelsäule befindet sich der Rückenmarkskanal, der das Rückenmark aufnimmt. Die Wirbel der Wirbelsäule schützen es vor äußerer Beeinträchtigung.

Dieses komplexe System aus Nerven und Muskulatur neben den knöchernen Wirbeln ist empfindlich. Verspannungen im gesamten Rückenbereich führen schnell dazu, dass Schmerzrezeptoren angesprochen werden. Dabei sind es nicht nur mechanische Beeinträchtigungen wie bei einer Verletzung, die Schmerzzustände auslösen.

Die enge Verknüpfung zwischen Nerven und Muskulatur macht diesen Körperbereich auf der physischen Ebene stressanfällig. Stress löst Verspannungen aus, weil wir unbewusst auf Stressfaktoren mit einer Anspannung in der Muskulatur reagieren.

Kurzfristig führt eine solche Anspannung nicht automatisch zu Schmerzzuständen. Insbesondere, wenn wir uns die Spannungszustände bewusst machen und sie aktiv lösen, müssen wir nicht mit andauernden Schmerzen rechnen.

Vielfach ist es aber so, dass wir die Spannungszustände in diesem Bereich des Körpers nicht bewusst wahrnehmen. Die Anspannung und Verkrampfungen werden chronisch, ebenso wie der begleitende Rückenschmerz. 

Die Schmerzen etwa im Nacken sind ein eigener Stressfaktor. Es entsteht ein sich selbst verstärkender Kreislauf aus inneren Stressfaktoren und weiterem Stress aufgrund der Schmerzzustände.

Aus diesem Kreislauf finden viele Menschen nicht mehr heraus. Sie leiden andauernd unter Schmerzen im Rücken. Sie empfinden den Zustand als intensive Einschränkung ihrer Lebensqualität. Das gilt umso mehr, wenn sie dauerhaft auf Schmerzmittel für den Rücken angewiesen sind.

Welchen Einfluss haben Magnesiumwerte hier? Betrachten wir die Funktionen des Mineralstoffs näher, wird deutlich, dass das wertvolle Mineral gleich auf mehreren Ebenen aktiv ist.

Hemmung von Entzündungen

Entzündungen als Reaktion auf Reize können ebenso wie Schmerzzustände dauerhaft - chronisch - werden. Unsere Rückenschmerzen können deshalb auch auf chronische Entzündungszustände zurückgehen.

Nehmen wir beispielsweise über längere Zeit hinweg eine schlechte Haltung ein, kann die daraus resultierende Verspannung im Rücken zu Entzündungen führen. Ebenso kann ein Trauma wie eine Verletzung nach einem Unfall oder bei einer sportlichen Aktivität Entzündungszustände im Rückenbereich auslösen. Die Magnesiumwerte beeinflussen Entzündungen.

Die Einnahme des Minerals kann Entzündungswerte senken.

Die Senkung der Entzündungswerte können Ärzte anhand des CRP-Wertes feststellen. Mg senkt diesen Wert ab. Die Abkürzung CRP steht für C-reaktives Protein. Die Substanz wird in der menschlichen Leber gebildet und ins Blut abgegeben.

Bei entzündlichen Zuständen wie Infektionen wird vermehrt CRP-gebildet und ist im Blut nachweisbar. Der Wert ist ein anerkannter Messfaktor für unspezifische Entzündungszustände im menschlichen Körper.

Mg kann nachweislich den CRP-Wert im Blut senken.

Entspannung der Muskulatur

Der lebenswichtige Mineralstoff erweitert die Blutgefäße und entspannt die glatte Muskulatur. Möglich ist das unter anderem, weil das Mineral den Abbau von Elastin verhindert.

Das körpereigene Eiweiß Elastin sorgt dafür, dass Blutgefäße elastisch sind. Es ist im Bindegewebe angesiedelt. Interessant ist, dass Elastin nur in der Zeitspanne vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren gebildet wird.

Eine Neubildung findet nach dieser Zeit nicht mehr statt. Das Protein ist langlebig und kann ein Menschenleben von über 70 Jahren überdauern.

Obwohl Elastin überdurchschnittlich resistent gegenüber verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper ist, können manche Substanzen es angreifen. Dazu zählen unter anderem freie Radikale.

Diese aggressiven Moleküle sind chemisch besonders bindungsfreudig und können Zellen schädigen. Sie entstehen durch UV-Strahlung, Rauchen und andere Belastungen des menschlichen Körpers. Sie können die elastischen Fasern brüchig machen und Abbauprozesse einleiten.

Um die Rolle des Magnesiums für Elastin zu verstehen, sehen wir uns das Verhältnis von Mg und Kalzium (Ca) auch einmal näher an. Beide Mineralien sind bei bestimmten Prozessen im menschlichen Körper Gegenspieler. Mg weitet und macht weich, Ca härtet Strukturen und verengt sie.

Elastische Fasern wie Elastin benötigen Mg, um Brüchigkeit und Verhärtung durch andere Substanzen abwehren zu können.

Magnesium bei Rückenschmerzen

Krampflösende Eigenschaften

Rückenschmerz kann die Folge von Krämpfen sein.

Das multifunktionale Mineral ist bekannt dafür, dass es Krämpfe löst. Bei einem Krampf kommt es zu einer plötzlichen Muskelkontraktion und Verhärtung in dem betroffenen Bereich. Krämpfe im Rücken machen sich dabei etwas anders bemerkbar als etwa Wadenkrämpfe.

Es handelt sich um akute, stechende Schmerzen, die meistens einseitig auftreten. Sie können zu minutenlanger Bewegungsunfähigkeit führen. In der Regel klingen Krämpfe von allein wieder ab.

Belastend für Betroffene ist es, wenn sie im Rückenbereich häufiger in kurzen Abständen auftreten. Eine überforderte und unzureichend ausgebildete Muskulatur kann mit Krämpfen reagieren. Häufig auftretende Krämpfe können auf zu niedrige Magnesiumwerte im Blut zurückgehen.

Stressmindernde Funktionen

Das Mineral wirkt sich unter anderem stressmindernd aus. Dabei wird es in unterschiedlichen Feldern der Stressentstehung aktiv. Unter anderem entfaltet das Mineral einen positiven Effekt auf die Herzratenvariabilität.

Diese Messgröße zeigt, wie flexibel das Herz auf Anspannung und Stress reagieren kann. Der Mineralstoff reduziert die Stressbelastung und macht das Herz anpassungsfähiger.

Ebenso reguliert es die Erregungsweiterleitung in den Nervenbahnen. Das kann zur Beruhigung beitragen. Wie wir gesehen haben, spielt die Weiterleitung von Reizen in den Nerven für die Schmerzentstehung eine Rolle.

Indem der Mineralstoff hier regulierend wirkt, entsteht auch ein Einfluss auf Schmerzzustände. Wissenschaftler konnten einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Magnesiummangel und chronischem Schmerz aufzeigen.

 

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Magnesiummangel bei Rückenschmerz vermeiden

 Wenn wir die bisherigen Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Rückenschmerz und dem wichtigen Mineral berücksichtigen, sollten wir bei Schmerzen im Rücken in jedem Fall einen Magnesiummangel vermeiden.

Das Mineral spielt bei den entscheidenden Faktoren eine Rolle, die nach bisherigem Erkenntnisstand mit Schmerzen im Rückenbereich assoziiert sein können.

Hier geht es insbesondere um: 

  • Entzündungen
  • Verspannungen
  • Stress.

Die Aufnahme und Zufuhr des Mineralstoffs

 Die Empfehlungen für die tägliche Aufnahmedosis gehen auseinander.

So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE für Erwachsene Werte zwischen 300 und 400 mg pro Tag.

In den USA werden bis zu 420 mg pro Tag empfohlen.

Diese Empfehlungen gelten für gesunde Menschen und für die Aufnahme mit der normalen Ernährung. Zusätzlich zur Nahrungsaufnahme geht das Bundesamt für Risikobewertung in Deutschland davon aus, dass wir nicht mehr als 250 mg über ein Supplement aufnehmen sollten. 

In den USA werden hier Werte von 300-350 mg angenommen.

Ob der Bedarf bei bestimmten gesundheitlichen Belastungen wie Übergewicht, Diabetes, bereits vorhandenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenschmerzen steigt, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden.

Problematisch für unsere Versorgung mit dem Mineralstoff ist, dass bestimmte Arzneimittel wie Entwässerungsmittel und Protonenpumpenhemmer die Magnesiumspiegel senken.

Vor diesem Hintergrund nehmen viele Experten heute einen verdeckten Magnesiummangel bei vielen Menschen an. 

Werte ab 2500 mg pro Tag können ernste Nebenwirkungen auslösen wie Herzrhythmusstörungen. Werte in dieser Größenordnung können selbst mit einer Nahrungsergänzung kaum erreicht werden, da zu viel des Mineralstoffs immer wieder ausgeschieden wird.

Fazit: Einwirkung des Minerals auf Schmerzen im Rücken ist möglich

Magnesium bei Rückenschmerzen? Nicht immer wird der Mineralstoff Schmerzzustände im Rückenbereich positiv beeinflussen können.

Aufgrund seiner vielen Funktionen im menschlichen Körper besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das Mineral zumindest durch seinen entspannenden und stresslindernden Effekt einen guten Einfluss nimmt.

Zudem könnte ein potenzieller Magnesiummangel die Schmerzen weiter verstärken. Wenn du von chronischen Schmerzzuständen im Rückenbereich betroffen bist, behalte deine Magnesiumversorgung im Auge.

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