In den letzten Jahren und Jahrzehnten rücken Aufmerksamkeitsdefizite bei Kindern immer mehr in den Fokus. Bemerkbar macht sich das vorwiegend in der Schule. Dort fallen betroffene Schüler und Schülerinnen durch Unaufmerksamkeit, Unkonzentriertheit, Verträumtheit und impulsives Verhalten auf.
Die jeweilige Ausprägung beim einzelnen Kind und Jugendlichen ist dabei oft sehr individuell. Negative Folgen und Leidensdruck variieren in der Intensität stark. Wenig bekannt ist, dass sich Störungen bei Aufmerksamkeit und Verhalten im Erwachsenenalter fortsetzen können.
Die Behandlung mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensstörungen mit psychoaktiven Arzneimitteln bleibt regelmäßig nicht ohne Nebenwirkungen. Können die Fettsäuren DHA und EPA positiv auf Aufmerksamkeitsdefizite einwirken?
Was ist ADHS/ADS?
Hinter den Abkürzungen stehen Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen. Sie umfassen eine ganze Gruppe von Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Störungen. Im Blickpunkt sind dabei primär Entwicklungen im Kindes- und Jugendalter.
In Deutschland sollen über 4 % aller Kinder und Jugendlichen entsprechende Symptomgruppen entwickeln. Die Diagnostik ist schwierig. Nicht immer ist eindeutig, was eine bloße Verhaltensauffälligkeit ist und was bereits Krankheitswert im Sinne von Aufmerksamkeitsdefizitstörungen hat.
Das gilt insbesondere für übermäßige Aktivität und Unruhe bei Hyperaktivitätsstörungen. Über das Zappelphilipp-Syndrom hat die Hyperaktivität schon Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Struwwelpeter seinen Weg in das Wissen breiterer Bevölkerungskreise gefunden.
Wann aber Unruhe bei Kindern als krankhafte Verhaltensauffälligkeit gedeutet werden muss, ist heute noch strittig. Es sind mehr Jungen als Mädchen von hyperaktiven Störungen betroffen. Männlichen Kindern/Jugendlichen wird von jeher mehr Lebhaftigkeit und Bewegungsdrang zugesprochen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich Symptombilder bei den Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen tatsächlich bei Mädchen und Jungen unterscheiden können. Hier fallen Jungen vielfach häufiger durch übermäßige Aktivität und mangelnde Impulskontrolle auf.
Bei Mädchen können sich die Auffälligkeiten auch auf eine übermäßige Verträumtheit und Unkonzentriertheit beschränken.
Ursachenforschung von ADHS
Unterschieden werden Symptombilder, bei denen entweder die Aufmerksamkeitsdefizite oder übermäßige Aktivität im Vordergrund stehen. Bei manchen Betroffenen vermischen sich beide Symptomgruppen.
Dementsprechend erfassen die beiden Abkürzungen der Verhaltensstörungen entweder nur die Aufmerksamkeitsdefizite oder die, mit Hyperaktivität. Die Ursachen für Aufmerksamkeitsdefizitstörungen sind noch nicht abschließend erforscht.
Allgemein besteht zurzeit ein Konsens darüber, dass es sich um neurobiologische Störungen mit einer erblichen Komponente handelt. Es gibt aber noch keinen eindeutigen Test für ein maßgebliches Gen, da eine ganze Reihe von Genen die Gehirnchemie des einzelnen Menschen bestimmen.
Die individuelle Verschiedenheit von Symptomen bei jedem Betroffenen spricht außerdem dafür, dass auch Umweltfaktoren für die Intensität der Verhaltensauffälligkeiten eine wichtige Rolle spielen.
Hier könnten Schadstoffe wie beispielsweise
und andere aktiv zum Symptombild beitragen. Auch soziale Faktoren und Ernährung werden diskutiert.
Warum können Kinder und Erwachsene betroffen sein?
Bei etwa einem Drittel der im Kindes- und Jugendalter Betroffenen setzen sich Aufmerksamkeitsdefizite im Erwachsenenalter fort. Hier kann es zu Schwierigkeiten im Beruf und Privatleben kommen.
Auch bei erwachsenen Betroffenen sind möglicherweise Impulskontrolle und Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt. Das kann sich beispielsweise darin äußern, dass begonnene Ausbildungen und Studien nicht durchgehalten werden. Schlafstörungen und Unruhe können das Leben beeinträchtigen.
Die Schulmedizin setzt bei der Behandlung stark auf Arzneimittel, die auf bestimmte Botenstoffe im menschlichen Gehirn einwirken. Das sind Substanzen, die gemeinhin als Psychopharmaka bezeichnet werden, weil sie auf die Gehirnchemie Einfluss nehmen.
Bei Aufmerksamkeitsdefiziten und verbundenen Verhaltensstörungen kommen vorrangig Mittel zum Einsatz, die die Signalübertragung zwischen verschiedenen Botenstoffen verstärken. Berühmt und vielleicht auch berüchtigt ist in diesem Zusammenhang Ritalin.
Dahinter verbirgt sich die Substanz Methylphenidat. Es handelt sich um eine leistungssteigernde Droge, die unter anderem Müdigkeit unterdrückt. Die Anwendung bei Kindern ist nach wie vor umstritten. Manche Experten halten den Umgang mit Ritalin heute für zu leichtfertig.
Der Stoff soll das Gehirn von Kindern und Jugendlichen schädigen können. Ritalin fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Es kann wie eine Aufputschmitteldroge, ein Amphetamin eingesetzt werden. Die Substanz kann in ihrer längerfristigen Anwendung mit einigen Nebenwirkungen verbunden sein.
Diese reichen von Wachstumsstörungen bei Heranwachsenden, über Nervosität, Übelkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass alternative Einflussmöglichkeiten auf Aufmerksamkeitsdefizite und verwandte Störungen von Interesse sind.
Bedeutung der Omega Fettsäuren für den menschlichen Organismus
Bestimmte Fettsäuren sind besonders wichtig für unsere Gesundheit. Hier stehen hauptsächlich die ungesättigten Vertreter im Fokus. Die meisten dieser Fette können wir im menschlichen Körper nicht selbst oder nur unter bestimmten Voraussetzungen bilden.
Bei den Bezeichnungen der Fettsäuren sind Ziffern maßgeblich. Sie bezeichnen die Stelle in einer langen Kohlenstoffkette, an der eine Doppelstoffbindung ansetzt. Besonders wichtig für uns sind die 3er- und 6er-Typen unter den Fettsäuren. Wir nehmen sie mit unserer Ernährung auf.
Dabei werden für die Omega 3 Fettsäuren besonders positive Wirkungen auf die Gesundheit beschrieben. Das Gehirn ist reich an den 3er-Typen. Außerdem benötigen wir diese Fettsäuren für unsere Zellmembranen und verschiedene Stoffwechselfunktionen.
Diese ungesättigten Säuren sind jedenfalls in ihrer Vorstufe ALA essentiell. Wir können sie aus sich heraus nicht selbst im Körper herstellen und benötigen Nahrungsbestandteile, die sie enthalten.
Alpha-Linolensäure, Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure
3er-Fettsäuren bilden eine ganze Gruppe ungesättigter Fette. Die pflanzliche Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) wird im Körper in Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure umgewandelt. Nur diese beiden Fettsäuren können verstoffwechselt werden.
In welchem Umfang diese Umbildung geschieht, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Die Schätzungen reichen hier von 4 % bis 10 % umgewandelte ALA. Aus fettreichem Fisch nehmen wir die beiden endgültigen Fettsäurenformen direkt auf.
ADHS: Die aktuelle Studienlage
Wissenschaftliche Studien geben deutliche Hinweise darauf, dass die 3er-Vertreter der ungesättigten Fettsäuren positive Effekte bei Aufmerksamkeitsdefizitstörungen zeigen.
Eine Studie konnte gesondert unterlegen, dass die wertvollen Fettsäuren dabei helfen, impulsives Verhalten zu kontrollieren. Damit wirken sie direkt auf ein Problem ein, mit dem Betroffene bei Aufmerksamkeitsdefiziten zu kämpfen haben.
Nach bisherigem Kenntnisstand sprechen Verhaltensstörungen im Bereich ADS auf die Omega 3 Fettsäuren an.
Ob auch Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefiziten sich eine Besserung über eine optimale Versorgung mit Fettsäuren erhoffen können, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt.
Da sich aber die Hinweise verdichten, dass die ungesättigten Fettsäuren des 3er-Typs insgesamt die Gehirnfunktion unterstützen, spricht einiges dafür. Hier sollte auch nicht vergessen werden, dass Arzneimittel wie Ritalin zu einem spezifischen Vitalstoffmangel führen können.
Der Versorgung mit wichtigen Vitalstoffen kommt deshalb während der Anwendung psychoaktiver Substanzen eine Schlüsselrolle für das allgemeine Wohlbefinden zu.
Omega 3 bei ADHS: Die optimale Versorgung
In hochdosierter Form können wir EPA und DHA über ein hochwertiges Omega 3 Öl aufnehmen. Sie sind in einer Zusammensetzung enthalten, die der Körper sofort und direkt verwerten kann. Eine weitere Verwandlung der Stoffe ist nicht notwendig. Das hat verschiedene Vorteile.
So wissen wir bei Fischöl immer genau, wie viel der hochwertigen Fettsäuren wir aufnehmen. Kein Vergleich mit einer Aufnahme aus pflanzlichen Stoffen, bei der ALA erst in die anderen Vertreter der Fettsäuren umgewandelt werden muss.
Wir wissen in diesem Zusammenhang nie, welche Dosierung wir bei den Fettsäuren erreichen. Das bedeutet nicht, dass wir nicht zusätzlich noch pflanzliche Nahrungsmittel mit reichlich ALA wie Leinsamen oder Chia verzehren sollten.
Erhoffen wir uns aber von den Fettsäuren-Ergänzungen unserer Ernährung einen besonderen Effekt auf unser Wohlbefinden, sollten wir jederzeit die Dosierung genau kennen.
Auch wenn die Wirkung der 3er-Fettsäuren auf die Symptombilder bei Aufmerksamkeitsdefizitstörungen noch nicht abschließend erforscht ist, lohnt es sich bei der Ernährung und einer potentiellen Nahrungsergänzung das Augenmerk auf die gesunden Fette zu legen.
Über Omega-3 Öl aus Fischöl können wir die Säuren in besonders hochdosierter Form aufnehmen. Sie stehen dem Körper dann sofort für verschiedene Stoffwechselfunktionen zur Verfügung.
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