Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen, dass ihre Produkte mit Omega 3 für Kinder zu einer normalen Gehirnentwicklung und Sehkraft beitragen. Solche Versprechungen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen.
Zwar ist es richtig, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren unverzichtbar für eine gesunde Entwicklung von Heranwachsenden sind, jedoch solltest du auch darauf achten, dass dein Kind die richtige Menge an Omega 3 zu sich nimmt. Andernfalls kann eine Überdosierung ebenso schädlich sein, wie ein Omega 3 Mangel.
Mit einem ausgewogenen Speiseplan, der auch gesunde Öle und Fische beinhaltet, werden bereits essentielle Fettsäuren durch die Nahrung aufgenommen. Allerdings werden die Omega 3 Fettsäuren im Körper noch umgewandelt, was zur Folge hat, dass eine ausgewogene Ernährung keine Garantie dafür ist, ausreichend mit den Fettsäuren versorgt zu sein.
Bei gekauften Babymahlzeiten sind diese auch oft enthalten - allerdings in relativ geringer Dosierung, sodass eine zusätzliche Aufnahme durchaus sinnvoll ist. Wird dein Sprössling größer und isst am Familientisch mit, gilt es darauf zu achten, dass du die Verwendung gesunder Omega 3 Öle beibehältst.
Das kommt übrigens allen Familienmitgliedern zugute: Denn auch Erwachsene sollten Ihren Bedarf an mehrfach ungesättigten Fettsäuren über die Nahrungsaufnahme decken.
Damit du verstehst, warum Omega 3 so wichtig sind, erläutern wir in diesem Artikel zunächst den Unterschied zwischen den verschiedenen Fettsäuren, die in unseren Nahrungsmitteln zu finden sind.
Anschließend erklären wir dir, wie du den Bedarf bei deinem Sprössling decken kannst und welche Symptome auf einen Mangel hindeuten können. Solltest du danach noch Fragen zu einer gesunden Ernährung haben, dann sprich einen Kinderarzt an. Er wird dir sicher gern weiterhelfen.
Der Unterschied zwischen gesättigten & ungesättigten Fettsäuren
Viele der Lebensmittel, die du täglich verzehrst, enthalten sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren.
Zwischen diesen beiden Gruppen besteht ein wichtiger Unterschied: Gesättigte Fettsäuren sind ungesund für deinen Körper und stehen in Verruf, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern.
Ungesättigte Fette hingegen können bei ausreichend hoher Zufuhr zur Immunabwehr beitragen.
Ungesättigte Fettsäuren sind jedoch nicht alle gleich zu betrachten. Sie gliedern sich noch einmal in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf. Der wesentliche Unterschied ist, dass Erstere von deinem Körper selbst hergestellt werden können. Bei mehrfach ungesättigten Fettsäuren, z.B. Omega 3 Fettsäuren, ist das nicht der Fall.
Folglich musst du sie über die Nahrung zu dir nehmen. Nur so kannst du deinen Organismus mit den lebenswichtigen Stoffen versorgen.
Beispiele für mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Omega 3 und 6. Omega 6 sind in vielen Nahrungsmitteln enthalten, die wir täglich zu uns nehmen. Hierzu zählen insbesondere Butter und Eier.
Ausreichend Omega 3 zu konsumieren, fällt dagegen vielen Menschen schwer. Denn diese sind eher in Lebensmitteln enthalten, die nicht so oft auf unserem Speiseplan stehen, etwa Fisch oder Meeresfrüchte.
Es ist unerlässlich, dass du auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen beiden Arten an mehrfach ungesättigten Fettsäuren achtest. Anderenfalls kann die positive Omega 3 Wirkung nicht eintreten. Die Wichtigkeit der Ausgewogenheit gilt sowohl für Erwachsene als auch für den Nachwuchs.
Denn bereits bei ungeborenen Babys sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren an der Gehirnentwicklung beteiligt und somit von großer Bedeutung. Das Gleiche gilt für Kleinkinder, da das Gehirn gerade in den ersten Lebensjahren außergewöhnliche Leistungen vollbringt.
Außerdem soll Omega 3 bei ADHS dazu beitragen können, die geistige Leistungsfähigkeit steigern. Hintergrund ist die Vermutung, dass ADHS durch ein Ungleichgewicht zwischen Omega 3 und 6 gefördert wird. Dieses kann durch eine ungesunde Ernährungsweise hervorgerufen werden.
Bisher ist die Datenlage jedoch noch zu unsicher, um verlässliche Aussagen darüber treffen zu können.
Omega 3 für Kinder: Wie viel brauchen sie?
Junkfood und zuckerhaltige Lebensmittel tragen in Verbindung mit wenig Bewegung dazu bei, dass viele Heranwachsende übergewichtig sind und bereits in jungen Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben.
Es ist darum notwendig, dass du bei deinem Nachwuchs von Beginn an auf eine gesunde Ernährung achtest. Mit reichhaltigem Omega 3 Öl kannst du sicherstellen, dass dein Sprössling ausreichend mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu sich nimmt.
Bisher ist sich die Wissenschaft jedoch noch nicht einig darüber, wie viel Omega 3 Kinder täglich zu sich nehmen sollten.
Von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) existiert etwa folgende Empfehlung pro Tag:
- 2- und 3-jährige: 100 bis 150 mg
- 4- und 5-jährige: 150 bis 200 mg
- 6- bis 10-jährige: 100 bis 250 mg
Andere Institutionen raten hingegen zu einem Vielfachen dieser sehr gering angesetzten Mengen. Das verunsichert viele Eltern. Zudem sind die Mengenangaben für den Alltag nicht wirklich praktikabel.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) hat 2019 ihre Ernährungsempfehlungen aktualisiert und diese auch mit praxisnahen Beispielen versehen. Kinder im Krippenalter können etwa zwei bis drei Teelöffel Omega 3 Öl pro Tag verzehren.
Ab dem fünften Lebensjahr bis ins Jugendalter dienen vier Kaffeelöffel als Orientierung. Du solltest dabei ein Omega 3 Öl verwenden, das reich an diesen essentiellen Fettsäuren ist
Hierfür bietet sich insbesondere flüssiges Fischöl an.
Den optimalen Omega 3 Tagesbedarf für Kinder spielend durch eine gesunde Ernährung
Der Bedarf an lebenswichtigen ungesättigten Fettsäuren kann durch eine gesunde Ernährung, die reich an Omega-3 Fettsäuren ist, gedeckt werden. Hierfür ist es wichtig, dass du den Speiseplan deiner Familie gesund und abwechslungsreich gestaltest.
Nüsse, Leinsamen, verschiedene gesunde Öle und insbesondere Fischöl sollten zur Grundausstattung eures Haushaltsschranks gehören. Ansonsten dürft ihr gern experimentierfreudig sein.
Wichtig: Gib nicht gleich auf, wenn dein Nachwuchs bestimmte Lebensmittel nicht sofort essen möchte. Das ist vollkommen normal. Hab Geduld und biete deinem Kind gesunde Speisen immer wieder an, ohne ihn unter Druck zu setzen. Neue Nahrungsmittel zu kosten, erfordert für die Kleinsten großen Mut.
Gib ihm die Erlaubnis, es wieder ausspucken, wenn es ihm nicht schmeckt. Auf diese Weise trauen sich Kinder eher, etwas auszuprobieren.
Ebenso solltest du beim Kochen und Braten darauf achten, sparsam mit Sonnenblumenöl und anderen Produkten umzugehen, die viel Omega 6 enthalten. Da bereits viele industriell verarbeitete Lebensmittel dieses Fett enthalten, verzehren wir davon ohnehin meist schon zu viel.
Hinzu kommt, dass sowohl Omega 6 als auch 3 nach der Aufnahme durch das gleiche Enzym verarbeitet werden. Damit er die Nährstoffe aufnehmen kann, dürfen folglich noch nicht alle Enzyme verwendet worden sein.
Befindet sich also zum Beispiel nach dem Braten bereits zu viel Omega 6 in einer Speise, bringt die zusätzliche Verwendung von Omega 3-haltigen Produkten womöglich nicht den gewünschten Erfolg.
Ist dein Nachwuchs Veganer oder Vegetarier, kann beispielsweise mittels α-Linolensäuren (ALA) die Zufuhr von Omega 3-Fettsäuren verbessert werden. α-Linolensäuren sind etwa in Walnüssen sowie Lein- und Weizenkeimöl enthalten.
Allerdings muss der Körper ALA erst in EPA und DHA umwandeln. Durch den Umwandlungsprozess im Körper, werden allerdings nicht die alle Fettsäuren aufgenommen. Ein großer Teil der wichtigen Vitalstoffe geht verloren.
Bei Unsicherheiten solltest du dich an einen Kinderarzt wenden oder eine Ernährungsberatungsstelle aufsuchen.
Wie sich ein Omega 3 Mangel bemerkbar macht
Einen Omega 3 Mangel zu identifizieren, ist nicht einfach. Denn die Symptome sind nicht spezifisch, können sich bei jedem Menschen anders äußern und auch eine Reihe anderer Ursachen haben.
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
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Müdigkeit: Heranwachsende besitzen in der Regel viel mehr Energie als Erwachsene. Fühlt sich dein Sprössling oft schlapp und müde? Dann kann das ein Anhaltspunkt für einen Nährstoffmangel sein.
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Unruhe: Nicht nur Müdigkeit, auch ständige innere Unruhe kann auf einen Mangel hinweisen.
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Trockene Haut: Da viele Heranwachsende unter Neurodermitis leiden, kommt trockene Haut in vielen Fällen vor. Nur wenige Eltern sind sich jedoch im Klaren darüber, dass die konsumierten Lebensmittel einen großen Einfluss auf das Hautbild ihrer Sprösslinge nehmen können.
- Sehprobleme: Falls du das Gefühl hast, dass dein Nachwuchs bestimmte Dinge nicht gut erkennt, solltest du zur Abklärung zunächst mit ihm einen Augenarzt aufsuchen. Anschließend könnt ihr der Ursache auf den Grund gehen.
Befürchtest du, dass dein Kind einen Mangel aufweist? Dann solltest du einen Haus- oder Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann einen Bluttest vornehmen. Die Untersuchung der Blutwerte ist nach wie vor der einzige Weg, um verlässlich einen Mangel an den lebenswichtigen ungesättigten Fettsäuren nachweisen zu können.
Außerdem wird auf diese Weise sichtbar, ob es deinem Sprössling womöglich an anderen Nährstoffen mangelt. In diesem Fall ist das Aufsuchen einer Ernährungsberatung sinnvoll.
Gehe mit gutem Beispiel voran!
Omega 3 sind für Kinder lebenswichtig. Sie tragen zu einer normalen körperlichen und geistigen Entwicklung bei. Damit dein Sprössling Spaß an einer gesunden Ernährungsweise entwickelt, solltest du ihm stets ein gutes Vorbild sein. Denn durch Nachahmung lernt der Nachwuchs besser als mittels Vorschriften.
„Iss das jetzt!“ führt in der Regel eher zum Trotz statt zum Erfolg.
Zudem haben schon die Kleinsten Spaß daran, in die Zubereitung der Mahlzeiten eingebunden zu werden. Auf diese Weise lernen sie spielend, welche Nahrungsmittel gut für ihren Körper sind und du legst den Grundstein für ein langes Leben deiner Sprösslinge!
Tipp: Rühre das Omega 3 Fischöl von omega3zone in einen Naturjogurt unter und biete es deinen Sprösslingen als Alternative zu den beliebten Mini-Jogurts namhafter Hersteller an. In der Regel lieben die Kleinen ihren fruchtigen "Zitronenjogurt" - den Fisch erwähnst du natürlich nicht.
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